Der Lokschuppen - früher und heute

Die Chronik 

  • 1900: Bau und Inbetriebnahme des Lokschuppens

  • 1934: Umbau und Erweiterung von Lokomotivständen

  • 1958: Umbau des gleisseitigen Lokomotivstandes zu Werkstatt- und Diensträume

  • 1976: Stilllegung des BW Dillingen mit Einstellung des Dampflokbetriebes

  • 2000: Ankauf des gesamten Areals durch die Stadt und Aufnahme in das Programm „Soziale Stadt“

  • September 2001: Der Lokschuppen wird unter Denkmalschutz gestellt

  • 2004: Planung und Konzeption für die Sanierung und Freigabe durch das Umweltminium

  • Juli 2004: Beginn der Sanierungsarbeiten

  • September 2005: Richtfest und Verleihung des Kreis-Umwelt-Preises für die „Revitalisierung des ehemaligen Bahnbetriebswerkes

  • Mai 2008: Offizielle Einweihung und Eröffnung des Lokschuppens

  • April 2013 Beginn Baumaßnahme Umfeldgestaltung

  • Oktober 2017 Einweihung Lokschuppen-Umfeld

Die Geschichte

Durch Dillingen führte seit 1858 eine eingleisige Bahnlinie (Saarbrücken-Merzig), die 1880 zweigleisig ausgebaut wurde.1901 kamen die Niedtalbahn und die Strecke nach Primsweiler hinzu, damit war Dillingen Bahnknotenpunkt. Im Zuge dieser Entwicklung wurde um 1900 auch der ursprüngliche Bahnhof erweitert .Der Ringlokschuppen wurde um 1900 erbaut und diente zunächst nur als Unterstellstand für Dampflokomotiven. 1937 wurde das Bahnbetriebswerk auf acht Gleisstände erweitert und zu einem Wartungs- und Reparaturwerkstatt ausgebaut. Im Außengelände lag die Drehscheibe, die das Wechseln von Gleis zu Gleis ermöglichte. Anlagen zum Befüllen der Loks mit Kohle und Wasser kamen ebenfalls hinzu. Sowohl im Innenbereich des Lokschuppens als auch im Außengelände waren Gruben zur Wartung von Lokomotiven angelegt, die über Gleise und Drehscheibe erreichbar waren. Diese Gruben waren so tief angelegt, dass sich Techniker und Mechaniker unter den Lokomotiven frei bewegen konnten, um die Lokomotiven zu überprüfen, zu warten oder auch zu reparieren. Wartungsgruben waren ein wichtiges Element im Gesamtgefüge eines Lokschuppenbetriebes mit seinen unterschiedlichen Aufgaben. Mit dem Ausbau von Werkstatt- und Dienst- und Sozialräumen im Jahr 1958 erreichte der Lokschuppen die Ausmaße von 1.100 Quadratmetern Innen- und 12.000 Quadratmeter Außenfläche, die heute noch Bestand haben. 

Zwei Westwallbunker gehören ebenfalls zum Areal des Lokschuppens mit dazu. Bei den beiden Bunkern handelt es sich um Regelbauwerke 108 mit aus den Jahren 1939/1940 mit zwei Kampfräumen mit Maschinengewehren und einer Flankierungsanlage mit dem dritten Maschinengewehr. Im Inneren des Bunkers befanden sich eine Gasschleuse, ein Bereitschaftsraum für zwölf Mann Besatzung, ein Beobachtungsraum, sowie Räume für Munition und Vorräte. Die Wandstärke beträgt 2 Meter.
1976 legte die Deutsche Bahn mit Einstellung des Dampflokbetriebs auch den Lokschuppen komplett still. Einzig als Abstell- und Lagerfläche wurde er bis Mitte der 1980er Jahre noch genutzt. Danach wurde der Lokschuppen mit seinem Umfeld quasi dem Verfall preisgegeben und  lagen bis zu den umfangreichen Sanierungsarbeiten brach.
2001 wurde der Lokschuppen unter Denkmalschutz gestellt. Im Jahr 2000 erfolgte der Ankauf des gesamten Areals durch die Stadt. Zeitgleich wurde der Lokschuppen in das Programm "Soziale Stadt" aufgenommen, wodurch Maßnahmen vom Bund, von Land und der EU mit Fördermittel unterstützt werden. Ohne diese Fördermittel wäre ein solches umfangreiche Sanierungsprogramm nicht möglich gewesen.
Die Planungen für die neue Nutzung und der Umbau des eigentlichen Lokschuppen-Gebäudes begannen 2004. Ende Mai 2008 stand die offizielle Eröffnung auf dem Programm. Aus den ehemaligen Unterstell- und Wartungsplätzen der Deutschen Bahn für Dampflokomotiven entstand dann in knapp vierjähriger Planungs- und Bauzeit eine der modernsten und schönsten Veranstaltungshallen in der Großregion.      

Eine Zeitreise in Bildern

Anlässlich der Eröffnung des Lokschuppen-Umfeldes am 7./8. Oktober 2017 hat die Stadt Dillingen eine Ausstellung über die Geschichte zusammengetragen, die wir Ihnen hier gerne darstellen wollen. An dieser Stelle nochmals einen herzlichen Dank an die Bürgerinnen und Bürger, die uns einen großen Teil des beeindruckenden Bildmaterials zur Verfügung gestellt haben.